Wenn man zum ersten Mal von einer schielenden Kniescheibe liest, muss man unwillkürlich grinsen. Schon allein die Vorstellung erscheint lächerlich, hat man allerdings unter einer schielenden Kniescheibe zu leiden, vergeht einem das Lachen meist.
Eine schielende Kniescheibe gehört nämlich zu den verbreitetsten Leiden von Menschen, die viel Zeit sitzend an einem Schreibtisch verbringen. Ihre körperliche Aktivität beschränkt sich meist auf das Aufstehen und Hinsetzen, der Oberschenkelmuskel wird dadurch gekräftigt, alle anderen Beinmuskeln degenerieren aber.
Dieses Ungleichgewicht wirkt sich auf die Kniescheiben aus, die kräftigen Oberschenkel ziehen sie Richtung Beininnenseite. Dadurch bekommt man den Eindruck, sie würden schielen.
Auf lange Sicht können schielende Kniescheiben äußerst schmerzhaft sein, und zwar immer dann, wenn das Knie belastet wird. So spürt man etwa jedes Mal einen lästigen Stich, wenn man eine Treppe hinauf- oder hinuntersteigt.
So etwas zermürbt, keine Frage.
Deshalb sollte man dieses Leiden auch nicht auf die leichte Schulter nehmen und schon frühzeitig Hilfe beim Orthopäden suchen. Erkennt man die Fehlstellung früh genug, werden irreparable Schäden verhindert, die Beschwerden können meist durch Physiotherapie behoben werden, indem die Haltung verbessert, die Muskeln gestärkt und damit die Kniescheiben wieder an ihren angestammten Platz verschoben werden.
Trotzdem: Vorbeugen ist immer besser als heilen. Es lohnt sich also, dem langen Sitzen am Schreibtisch körperliche Aktivität entgegen zu setzen. Das heißt nicht, dass man sich zum Spitzensportler entwickeln muss: eine oder zwei Trainingseinheiten im Fitnesscenter reichen, um dieses Schreibtisch-Leiden von vornherein zu verhindern.