KUNSTWERK, FARBE, PFLANZENWAND: WIE GESTALTET MAN BÜROWÄNDE?

Eine kahle Wand kann seriös wirken, aber auch kalt und abweisend. Und von allzu bunten, unruhigen Wänden kann man durchaus schon einmal Kopfschmerzen bekommen. Wo liegt also der goldene Mittelweg, wenn es um die Gestaltung von Bürowänden geht?

Will man diese Frage beantworten, muss man sich zunächst vor Augen halten, dass die Wandgestaltung in Büros nicht oder zumindest nicht nur mit Ästhetik zu tun hat. Es geht also nicht nur um die Frage, ob etwas schön ist, sondern auch und vor allem darum, was funktionell ist.

Funktionalität bemisst sich in erster Linie an drei Faktoren:

  1. Die Psychologie: Wie wirkt sich die Wandgestaltung auf Stimmung, Konzentration und Motivation aus?
  2. Das Raumklima: Wie beeinflusst die Wandgestaltung Temperatur und Feuchtigkeit im Raum?
  3. Die Akustik: Welchen Einfluss hat die Wandgestaltung auf Schallschutz und eine optimale Steuerung des Nachhalls?

Die Psychologie der Farben

Geht es um die Frage der psychologischen Wirkung der Wandgestaltung kommen uns in erster Linie die verschiedenen Farben in den Sinn. Sie wirken sich unterschiedlich auf Kommunikation und Konzentration, auf Aktivierung und Motivation aus.

  • Weiß lenkt nicht ab, erhellt den Raum und sorgt damit für Reinheit und Klarheit – auch im Kopf.
  • Gelb erinnert an einen sonnigen Tag, sorgt demnach tendenziell für Ausgleich und eine harmonische Stimmung.
  • Rot ist eine Farbe, die niemanden kalt lässt, die aktiviert, inspiriert und manchmal auch aggressiv macht.
  • Blau wirkt beruhigend, es fördert Fokus und Konzentrationsfähigkeit und dadurch auch das analytische Denken.
  • Grün ist nicht umsonst die Farbe des Gesundheitswesens. Es senkt den Stress, beruhigt und unterstützt ein offenes Denken.

Welche Farbe demnach eine Wand haben sollte, hängt letztendlich davon ab, worum es im Büro oder am Arbeitsplatz primär geht. Soll darin konzentriert und analytisch gearbeitet werden? Oder doch eher kommunikativ und kreativ?

Ich glaub, ich steh im Wald …

Die Schaffung des optimalen Raumklimas ist eine der größten Herausforderungen in der Gestaltung von Büros und Arbeitsplätzen. Deshalb steckt man viel Arbeit und Technik hinein, um eine möglichst angenehme und konstante Temperatur zu halten – ganz unabhängig von der Jahreszeit – und die Luftfeuchtigkeit auf einem gesunden Level zu halten.

Neben der Technik, die immer ausgefeilter ist, greift man heute oft auch auf ein „natürliches“ Hilfsmittel bei der Schaffung eines möglichst effizienten Raumklimas zurück. Stichwort: biophiles Büro. Wie wir bereits in einem anderen Beitrag erklärt haben, ist das biophile Büro eines, das sich an der Natur anlehnt.

In Sachen Wandgestaltung könnte dies etwa eine Pflanzenwand sein, also möglichst pflegeleichte Zimmerpflanzen, die in einem Hängesystem angeordnet werden. Allerdings ist dabei die passende Behandlung der dahinter liegenden Wand notwendig.

Ein Bild, das auf die Ohren geht

Dass die Wandgestaltung einen riesigen Einfluss auf die Akustik hat, weiß wohl jeder, der schon einmal einen kahlen Raum betreten hat. Heute können Akustikpaneele nicht nur an der Decke, sondern gezielt auch an der Wand für eine optimale Steuerung des Nachhalls sorgen und zudem ein Büro optisch aufhübschen.

Interessant ist auch die Akustik-Optimierung mit meist großflächigen Wandbildern oder Tapeten. Und sollte man trotz allem eine Wand brauchen, die akustisch nicht „verbaut“ wird, muss diese nicht nackt bleiben. Vielmehr bleibt dafür immer noch das Wandtattoo als Dekoration. Ein solches Tattoo besteht aus großflächigen Aufklebern mit grafischen Elementen, Dekorationen oder Motiven, die man jederzeit problemlos wieder entfernen kann.

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