IST DIE BÜROORGANISATION EINE GENERATIONENFRAGE? JA, AUCH…

Die optimale Büroorganisation hängt auch vom Alter der Mitarbeiter ab. Das sagt uns unsere Erfahrung, jetzt aber auch eine großangelegte Studie, die gezeigt hat: Die Antwort auf die Frage nach dem optimalen Büro fällt von Generation zu Generation unterschiedlich aus.

Im Auftrag des Büroausstatters Steelcase hat das Forschungsinstitut Ipsos weltweit tausende Arbeitnehmer unterschiedlichen Alters zu ihren Vorstellungen eines perfekten Bürokonzepts befragt. Eines der Ergebnisse war: Je nach Generation unterscheiden sich die Vorlieben eklatant, was die Aufgabe für uns Bürokonzept-Experten nicht erleichtert. Vor allem dann nicht, wenn die Belegschaft eines Unternehmens heterogen ist.

Klare Hierarchien = eigenes Büro

Versuchen wir trotzdem, uns einen Weg durch die Studie zu bahnen, etwa indem wir einen klaren Trend herauslesen: Das Bedürfnis nach klaren Hierarchien in der Büroorganisation nimmt mit dem Alter der Befragten ab. Und je flacher die Hierarchien werden, desto kleiner wird auch das Bedürfnis nach einem eigenen, klar abgegrenzten, persönlichen Büro.

Dieses hat vor allem für die ältesten Befragten (bis 1945 geboren) noch einen großen Wert als Statussymbol. Auch in der Generation der Boomer (geboren zwischen 1946 und 1964) hegen noch vier von zehn Befragten den Wunsch nach einem eigenen Schreibtisch, in der Generation X (1965-1978) ist es nur mehr ein Drittel – auch, weil man sich in flachen Hierarchien besonders wohl fühlt.

Zusammenarbeit als Flaggschiff

Boomer und Generation X sind auch jene beiden Generationen, für die es im Arbeitsalltag insbesondere auf eine effiziente Zusammenarbeit ankommt. Vor allem die Boomer legen daher Wert auf effiziente Gruppenbereiche im Büro, bei der Generation X kommt zudem noch der Anspruch auf Ästhetik und Qualität dazu: Ihre Büroumgebung muss gefallen, Räume und Ausstattung müssen hochwertig sein.

Flexible Millennials

Aus der Reihe tanzen die Millennials (1979-2000), die – wie wir es auch erwartet hatten – alles der Funktion unterordnen. Sie passen sich gegebenen Hierarchien an und stellen keine großen Ansprüche an den Arbeitsplatz – mit Ausnahme der technologischen Ausstattung. So wollen die Befragten hochwertige Computer, große Bildschirme und moderne Geräte. Das Statussymbol scheint für sie nicht mehr das Büro zu sein, als vielmehr dessen technische Ausstattung. Als Büroform bevorzugen Millennials flexible Raumstrukturen. Und auch den informellen Bereichen kommt für sie eine große Bedeutung zu.

Aus der Studie wird klar: Das perfekte Büro, das allen Wünschen gerecht wird, gibt es nicht. Was man bei der Planung aber unbedingt tun sollte, ist, die Altersstruktur der Belegschaft unter die Lupe zu nehmen. Sonst plant man an den Wünschen der Mitarbeitern vorbei.

Photo Credit: https://www.creativeboom.com/tips/how-to-be-successful-without-working-too-hard/

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