FRISCHE LUFT, FRISCHE GEDANKEN: WENN DAS BÜRO NACH DRAUSSEN VERLEGT WIRD

Nicht erst seit der Pandemie gilt den Außenbereichen bei der Büroplanung und -gestaltung ein besonderes Augenmerk. Sie verschmelzen immer stärker mit den Innenräumen und machen ein Arbeiten auch im Freien möglich.

Die Vorteile davon entfalten sich natürlich gerade in einem angenehmen Klima wie bei uns, weil hier die Außenbereiche den Großteil des Jahres über genutzt werden können. Scheint also die Sonne und lockt der blaue Himmel, müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr sehnsüchtig durchs Fenster schielen, sondern können ihr Büro kurzerhand ins Freie verlegen.

Internationale Vorreiter und Vorbilder

Der Trend hin zu mehr Frischluft und Natur ist kein gänzlich neuer. Er wurde zwar durch die Pandemie noch zusätzlich befeuert, bestand aber auch vorher schon und wurde vor allem von den großen Technologie-Pionieren vorweggenommen.
Im Hauptquartier von Amazon in Seattle etwa setzt man auf Oasen mitten im Bürobetrieb und hat dafür nicht weniger als 40.000 Pflanzen angeschafft. Apple hat sein Headquarter dagegen gleich mitten in einen Park gepflanzt, ist damit umgeben von Grün und „Auslaufflächen“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und neue Bürogebäude in den großen Metropolen dieser Welt werden mittlerweile fast ausnahmslos mit Balkonen und Dachterrassen geplant, um den Nutzerinnen und Nutzern Zugang zu Sonne und frischer Luft zu ermöglichen.

Schäbige Dachlandschaften werden Parks

Gerade die Dachlandschaften, über Jahrzehnte gänzlich vernachlässigt und meist ein Schandfleck, wurden in den letzten Jahren neu entdeckt und werden nach und nach in Outdoor-Offices und Ruheoasen verwandelt. Hier kann man ungestört arbeiten, zugleich aber auch tief Luft holen: mitten im Grünen, in Liegestühlen oder Hängematten.

Was für viele nach ausgeflippten Ideen von Tech-Gurus klingt, hat eine ganze Reihe von spür- und greifbaren Vorteilen:

  • Ein Wechsel der Szenerie lässt neue Gedanken entstehen, Ideen lassen sich so leichter entwickeln.
  • Frischluft wirkt vielen Bürokrankheiten entgegen, die mit abgestandener Luft oder mit Keimen in Zusammenhang gebracht werden, die über die Klimaanlage verbreitet werden.
  • Wechselt man auch nur kurzzeitig vom Büro nach draußen, vertritt man sich die Beine, bringt den Kreislauf in Schwung und beugt damit weiteren Bürokrankheiten vor.
  • Außenbereiche schaffen eine informelle Umgebung, in der Kommunikation und Austausch gefördert werden.
  • Ein gepflegter Außenbereich signalisiert den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass dem Unternehmen ihr Wohlbefinden am Herz liegt. Insofern sind Dachterrassen, Balkone oder Gärten auch ein Instrument des Employer Branding.

Die Planung und Gestaltung von Büros sollte sich demnach nicht nur auf die vier Wände des Firmensitzes beschränken, sondern einen Blick darüber hinaus werfen. Es ist ein Blick, der Augen öffnet und Ideen fördert – genau das also, was innovative Unternehmen brauchen.

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