„Biophil“ ist jemand, der die Natur liebt und alles, was darin kreucht und fleucht. Der Begriff geht auf den deutschen Philosophen Erich Fromm zurück, der in einem neuen Wort die Liebe zu allem Lebenden ausdrücken wollte.
Im modernen Design hat Fromms Wortschöpfung nun eine zweite Karriere gemacht, und zwar im englischen Begriff „Biophilic Design“. Mit ihm wird ein Design beschrieben, das die Beziehungen von Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellt.
Und so wachsen – verzeihen Sie den Ausdruck! – in aller Welt Gebäude im Biophilic Design aus dem Boden: Central Park One in Sydney etwa, die Urban Farm in Tokio, das Scarlett Hotel in Cornwall oder der „bosco verticale“ in Mailand.
Bleibt die Frage: Worum geht’s im Biophilic Design?
Nachhaltige Planung
Der erste Schritt hin zu einem Design, das die Bedürfnisse von Mensch und Natur respektiert, ist eine nachhaltige Planung. Es geht darum, in der Planung dafür zu sorgen, dass die Welt der Menschen mit der natürlichen Welt in Einklang gebracht wird, indem der Mensch in seine Umwelt „eingepasst“ wird.
Orientierung am Leben
Menschen brauchen eine Nabelschnur zum Leben und zu dessen Prozessen: So haben Antonio Caperna und Stefano Serafini, Dozenten für Biourbanistik, das Biophilic Design umschrieben – und seine Aufgaben.
Die Vorteile des Biophilic Design
Bauwerke, die sich am Biophilic Design orientieren, unterstützen den Menschen, sie entlasten ihn, indem die Eindrücke für das kognitive System zugunsten des Gefühlslebens zurückgefahren werden. So werden psychische Extremzustände verhindert: Depressionen ebenso wie Euphorie. Der Mensch wird also eingependelt, er ruht in sich, was wiederum positive Auswirkungen auf seine gesamte Biologie hat – Immunsystem inklusive. Das Biophilic Design ist also gut für die Stimmung, die Lebensqualität und die Arbeit der Menschen.
Also, Lust bekommen, das Biophilic Design auch in Ihre Büros zu holen?